Keine Zeit zu malen? Kein Platz? Material zu teuer? So malst du einfach trotzdem.
Hast du schon mal drüber nachgedacht zu malen?
Wie es wäre, bunte Bilder zu zaubern? Hübsche Kleinigkeiten für dein Zuhause? Glückwunschkarten, mit denen du anderen eine Freude machen kannst? Oder einfach nur, um zu relaxen und Zeit mit dir selber zu genießen?
Okay. Drüber nachgedacht hast du schon. Womöglich warten irgendwo in einem Schrank oder einer Schublade sogar schon Farben und Pinsel auf ihren Einsatz.
Aber du kannst dich noch nicht so recht aufraffen. Weil es gute Gründe gibt, die dich noch aufhalten. Vielleicht diese hier?
Jep. Nachvollziehbar.
Ich verstehe dich. Kenn ich ja auch. Aber …
… ich hab ’ne Idee, woran’s liegen könnte!
Denn nur auf den ersten Blick stecken hinter diesen Argumenten vor allem praktische Gründe. Auf den zweiten Blick bremst du dich womöglich eher selbst aus.
Kann es sein, dass andere und anderes immer wichtiger sind als du? Wichtiger als deine Bedürfnisse und Wünsche …
Hast du vielleicht deshalb keine Zeit für dich – und zum Malen? Und erlaubst es dir selber nicht, etwas Schönes („Nutzloses“??) nur für dich allein zu tun?
Denkst du lieber auf sowas rum:
Jemand hat dir erzählt, dass du am besten eine Mal-Routine aufbaust und jeden Tag malen musst, um „dranzubleiben“.
Du glaubst, du brauchst ein schickes Atelier oder einen großen Raum mit einem riesigen Tisch und vielen Regalen, um Platz zum Malen zu haben und all den Kram unterzubringen.
Du hast gehört, dass man fürs Aquarellmalen
viel teures Zeugs braucht.
Naaah … Ganz schön dicke Bremsklötze, die dich da vom Malen abhalten.
Vom Talent, das du nicht hast, aber angeblich dringend brauchst, reden wir hier erst gar nicht. Dafür hier: Warum du auch ohne Talent malen kannst und darfst .
Ich bin jetzt mal so frei und stelle dir einen Persilschein aus (sorrynotsorry):
Du darfst etwas für dich ganz allein tun. Du darfst malen.
Trust me when I say:
Wenn du malen möchtest, finden wir einen Weg.
Hier sind meine Tipps für dich, wie du mit wenig Zeit, wenig Platz und wenig Material trotzdem malen kannst. Und alle diese Ausreden nicht mehr funktionieren.
So findest du Zeit fürs Malen
Sag JA! zum Malen. Und damit auch JA! zu dir selbst. Das fühlt sich anfangs vielleicht komisch an. Weil du es nicht gewohnt bist, dir Zeit für dich selbst zu nehmen und Angst hast, „egoistisch“ zu sein.
Oder sorgst du dich, dass alles zusammenbricht, wenn du dir – sagen wir mal 3 x die Woche eine halbe Stunde – Zeit fürs Malen nimmst? Dass dein Job leidet. Dein Haushalt im Chaos versinkt. Du Freunde oder gar die Familie vernachlässigst?
Ich bin ziemlich sicher, das wird nicht passieren. Wenn du kurz drüber nachdenkst, spürst du hoffentlich, dass es nur fiese Gedanken sind, die dich da quälen. UND: dass du es sowas von wert bist, auch mal Zeit für dich zu haben.
Du kennst die Geschichte mit den Sauerstoffmasken im Flugzeug, stimmt’s? Dass du dir – wenn der Druck abfällt – erst mal selbst die Maske überziehen musst, bevor du anderen helfen kannst?
Auch im Alltag kannst du nur stark (für andere) sein, wenn du selber stark bist. Ausgeruht und frei im Kopf. Entspannt und offen für das, was da kommen mag.
Und das erreichst du auch, indem du dir Zeit für dich nimmst und Dinge tust, die dir Freude machen.
Das hat also ganz offensichtlich nichts mit Egoismus zu tun. Sondern mit Fürsorge. Dir selbst und anderen gegenüber. Fühlt sich gut an, oder?
Zeit nehmen, ohne Druck
Lass dich nicht unter Druck setzen von Leuten, die behaupten, du müsstest jeden Tag malen, um eine „Mal-Routine“ zu etablieren.
Das KANNST du machen, wenn es zu dir passt. MUSST du aber nicht.
Du entscheidest immer noch selbst, wann, wie oft und wie lange du malst. Du kennst ja deinen Terminkalender viel besser als fremde Leute 🙂 .
Alles ist in Ordnung. Ob du jeden Tag malst, dreimal die Woche oder nur einmal. Ob zwei Stunden am Stück oder nur 15 Minuten.
Kleine Zeitfenster nutzen
Dafür kannst du Zeit nutzen, die mal eben zwischen zwei Terminen da ist.
Dann ist es hilfreich, wenn du dein Zeug schnell zur Hand hast. Und zum Beispiel schon auf einem Block abgeklebte Papierabschnitte oder fertig geschnittene Papierstücke da hast, die vielleicht sogar schon auf einer Unterlage (wie Pappe) festgeklebt sind. Oder ein Aquarell-Skizzenbuch.
Dann kannst du sofort loslegen.
Du kannst, wenn du nur klitzekleine Zeitfenster hast, ein Bild auch an verschiedenen Tagen malen. Bei diesen einfachen Rosen (zur Anleitung) oder diesen Sonnenblumen (zur Anleitung) würdest du zum Beispiel an einem Tag die Grundformen mit den Aquarellfarben malen und an einem (oder mehreren) anderen Tag(en) die Details zeichnen.
Tausche Social Media & Netflix gegen Malen …
Schau mal genau hin: Wenn du sagst, du hast keine Zeit, stimmt das wirklich? Oft ist es so, dass die Zeit da ist, wir sie aber vielleicht für etwas anderes nutzen. Zum Beispiel Social Media, Netflix, Daddeln am Handy.
Wenn du gerne malen möchtest, reicht es schon, an einer Stelle die Prioritäten mal anders zu setzen. Das muss, wie schon gesagt, nicht jeden Tag sein. Aber zwei- dreimal pro Woche eine halbe Stunde malen statt durch Instagram scrollen, klingt machbar, oder?
Me-Time fürs Malen im Kalender blocken
Du hast sicher schon gehört, dass es eine gute Idee sein kann, sich Zeiten im Kalender für ein Date mit sich selbst zu notieren und einen festen Termin draus zu machen.
Da kannst du auch deine Mal-Zeiten eintragen. Damit der Rest der Familie oder die Mitbewohner wissen, dass das deine heilige Me-Time fürs Malen ist. Nimm dich selbst wichtig!
Wenn du dich genau dann voll unkreativ fühlst und keine Lust aufs Malen hast, kannst du einfach mit deinen Farben rumspielen, Kreise malen oder Farbmuster auf dem Papier anlegen (color swatching).
Oder du machst was ganz anderes, etwas Schönes, worauf du Lust hast. Du MUSST nicht malen. Niemand zwingt dich und du selber musst das auch nicht tun.
So findest du Platz zum Malen
Wenn du keinen eigenen Tisch zum Malen hast und nur zeitweise den gemeinsamen Küchen- oder Esstisch belegen darfst, empfehle ich dir meine Malkisten-Idee:
In eine Malkiste passt alles rein, was du brauchst, um kleine Malpausen in deinen Alltag einzubauen. Sie ist schnell aus- und wieder eingepackt und nimmt selber nicht viel Platz weg. Deine gemalten Bilder kannst du in einer ähnlichen Kiste verstauen, für die du bestimmt noch irgendwo ein Plätzchen findest.
Aber räum die Kisten nicht zu gut weg! Du bleibst leichter am Malen dran, wenn du deine Malsachen immer im Blick hast und schnell drankommst. Je kürzer die „Rüstzeit“, desto mehr Zeit bleibt zum Malen 🙂 .
Die Sache mit dem Aquarell-Material …
Klar ist: Du brauchst Papier, Farben, Pinsel. Und Zubehör wie Wassergläser, Papiertücher, Bleistift und Radiergummi, Washi-Tape. Klingt machbar, ist es auch.
Klar ist auch: Es gibt irre viel Auswahl und die Entscheidung fürs richtige Material fällt schwer. Zudem sagt jeder was anderes und schwört auf die nächste neue Trendmarke.
Du stehst noch ganz am Anfang? Dann schau mal hier und erfahre, was du für deine erste Aquarell-Grundausstattung brauchst (und was nicht).
Am wichtigsten? Das richtige Aquarell-Papier. Damit steht und fällt das Aquarellmalen und auch deine Freude daran. Mit dem falschen Papier wirst du schnell Frust schieben und dir wohl ein anderes Hobby suchen (wäre so schade …).
Mein Tipp in Kürze: Aquarellpapier mit 300 g Gewicht, cold pressed und idealerweise mit 100 % Baumwolle. Schlichte Motive gelingen auch mit Papier ohne Baumwolle. Aber MIT Baumwolle gelingen zum Beispiel Farbverläufe viel leichter.
Mehr zum Thema Aquarell-Papier: So findest du das richtige Aquarell-Papier
Bei Pinseln ist die Sache etwas einfacher. Es sollten Aquarellpinsel sein und anfangs brauchst du nur ein paar Rundpinsel in den Größen zwischen 4 und 12. Aquarellrundpinsel haben eine gut definierte Spitze, mit der man auch feine Linien malen kann und der Pinselbauch nimmt mehr Wasser und Farbe auf als normale (Schul-)Pinsel.
Mehr zum Thema Pinsel: Welche Aquarell-Pinsel du anfangs brauchst
Bei Aquarell-Farben fällt die Auswahl besonders schwer. Sie sind alle so schön und bunt! Und man kann eine Menge Geld dafür ausgeben (frag mich mal …). Viele Anbieter haben Einsteiger-Farbkästen im Programm. Da sind genug gute Farben drin, so dass man ohne Diplom in Farbenmixen hübsche kleine Bilder malen kann. Und diese Kästen sind auch noch recht preiswert.
Mehr zum Thema Aquarell-Farben: Welche Aquarell-Farben für den Anfang?
Mal angenommen, du hast alles Material beisammen. Aber du traust dich nicht anzufangen.
Denn du hast Angst, das gute Zeug zu verschwenden. Weil du vielleicht ein zu einfaches oder ein hässliches Bild malen könntest …
Du darfst diese Angst loslassen und trotzdem voller Freude malen 🧡. Lies hier, wie das funktionieren kann: Angst, dein Aquarell-Material zu verschwenden?
Und? Hast du jetzt Lust zu malen?
Du siehst, du kannst mit wenig und relativ schnell starten. Aquarellmalen ist ein herrlich überschaubares und handliches Hobby.
Leg gleich los und such dir hier bei den Aquarell-Anleitungen ein Motiv aus, das du magst.
Hab ganz viel Freude beim Malen 🎨.
Franziska
Du hast die Bremse immer noch angezogen und kommst nicht ins Malen? Magst du mir davon erzählen? Hinterlasse mir einfach unten einen Kommentar ❤ oder schreib mir persönlich an: hallo@enjoy-aquarell.de.
Hi Franziska!
Mir gefällt die Anregung mit der großen und kleinen Kiste, in der sich alles notwendige Material findet. Sie ist schnell aus und eingepackt und die Hürde anzufangen, wird niedriger! Schön auch, dass Du auflistest, was gebraucht wird und was nicht. Zu oft machen wir uns zu viele Gedanken über das richtige Material statt zu nutzen, was da ist. Herzliche Grüße, Sandra
Hey Sandra,
lieben Dank für deine Nachricht! Ja, genau, die Hürde ist so echt niedrig, das hat auch mir geholfen am Anfang. Das geht vor allem beim Aquarellmalen gut, bei anderen Arten zu malen (andere Farben, Leinwände, Staffeleien), ist es nicht immer so einfach … Aber wer einmal Freude am Malen gefunden hat, wird hoffentlich (s)einen Weg finden ❤.
Alles Liebe
Franziska