Welche Aquarellfarben für Anfänger? Meine Tipps.
Als ich das erste Mal ein Aquarellbild malen wollte, hatte ich nur einen Schulfarbkasten zur Hand. Trotzdem hat mir das Malen so viel Spaß gemacht, dass ich dringend richtig gute Farben haben wollte. Wenn dir das auch so geht, lies hier meine Tipps für Aquarellfarben für Anfänger.
Hast du vielleicht gerade diese Fragen?
Gute Nachricht:
Du kannst mit einem günstigen und kleinen Aquarellfarben-Set starten!
Einzelheiten gibt’s hier 👇:
Der Unterschied zwischen Wasserfarben und Aquarellfarben
Der Oberbegriff „Wasserfarben“ steht eigentlich für beides: Aquarellfarben und die Deckfarben aus dem Schultuschkasten.
Es gibt jedoch gravierende Unterschiede in der Zusammensetzung der Farben und damit auch in der Qualität und bei der Anwendung.
Wenn du spontan Lust hast zu malen, aber „nur“ einen Schulfarbkasten zur Hand hast – leg los! Denn damit macht das Malen auch schon Spaß und du kannst für dich rausfinden, ob es etwas für dich ist.
Noch mehr Spaß macht es mit richtigen Aquarellfarben. Denn einfache Wasser- bzw. die Deckfarben können kreidig wirken, sind nicht so transparent und trocknen manchmal krümelig auf.
Aquarellfarben enthalten mehr und hochwertigere, gut lösliche Farbpigmente. Sie können intensiv leuchten oder zart und duftig wirken. Mit ihnen bekommst du vor allem die aquarelltypischen Verläufe und Transparenzen viel schöner hin.
Wie viele Farben für den Anfang ausreichen
Du brauchst kein Set mit 48 Farben und Gold und Metallic und Neon und Glitzer … Das kann schnell überfordern. (Ich weiß das, ich hab die nämlich alle, ähem …)
Klar, sind die vielen herrlichen Farben verführerisch, aber für den Anfang reichen um die 10-15 Farben aus.
Manche sagen sogar, man kann mit sechs Farben + schwarz (ideal wäre jeweils ein warmer und kühler Ton der Grundfarben Rot, Blau, Gelb) starten.
Das ist natürlich möglich, denn du kannst aus wenigen Aquarellfarben unzählige Farbtöne mischen.
Doch beim Aquarellmalen muss es meist schnell gehen, und wenn du noch wenig Erfahrung mit dem Farbmischen hast, ist es einfacher, wenn die passende Farbe schon da ist und du nur schnell den Pinsel eintauchen musst.
Aquarellfarben mischen ist eine Wissenschaft für sich. Du kannst dich ausführlich mit Farbtheorie und Farbkreis beschäftigen oder einfach spontan drauflosmixen und gucken, was passiert 😊.
Kleiner Exkurs: Ein paar Tipps zum Farben-Mischen für den Anfang:
Exkurs Ende … 😊
Mit der Zeit erkennst du an deinen Mischungen deine Lieblingsfarben oder hast Lust, ganz neue Farben auszuprobieren. Dann kaufst diese Farben einfach einzeln – oder nach Bedarf auch in rauen Mengen – nach.
Es ist übrigens Geschmackssache, ob du Farben verschiedener Marken mischst oder bei einer Marke bleibst. So hast du am Ende genau die Farben zusammen, die du brauchst und am liebsten magst.
Tube oder Näpfchen (halbe oder ganze)?
Aquarellfarben gibt es in rechteckigen Näpfchen (kleine = halbe, große = ganze) und Tuben (und flüssige in Fläschchen, eigenes Thema …). Dabei haben die Farben eines Herstellers in beiden Formen die gleiche Pigmentierung, also die gleiche Qualität.
Es hängt davon ab, was und wie du malen möchtest, ob Tuben oder Näpfchen besser zu dir passen. Und natürlich von deinem ganz persönlichen Geschmack.
Die Farbe in den Näpfchen ist fest und trocken und wird vor dem Malen mit etwas Wasser angelöst, dann ist sie einsatzbereit. Näpfchen lassen sich in Aquarellkästen prima transportieren, sind also total praktisch, wenn du draußen und im Urlaub malen möchtest.
Nach dem Malen trocknet die Farbe in den Kästchen und kann immer wieder verwendet werden. Halbe Näpfchen sind schon recht ergiebig. Von deinen Lieblingsfarben und den Grundfarben kannst du auch ganze Näpfchen kaufen, wenn du häufiger malst.
Farben aus Tuben sind dickflüssig, cremig und lassen sich gut für größere oder sehr intensive Farbaufträge verwenden. Auch kannst du damit sogar leichte Strukturen in deinem Bild erzeugen.
Wenn man die Farbe direkt flüssig aus der Tube nutzt, neigt man jedoch dazu, sie vor allem beim Mischen zu verschwenden. Hier mein Tipp: Gib die Tubenfarben in eine Palette oder einen leeren Aquarellkasten und lasse sie 24 Stunden durchtrocknen. Dann kannst du sie wie Näpfchenfarben nutzen.
Gute Aquarellfarben: Billig oder teuer?
Mein Tipp: Günstig ist okay, aber nicht (zu) billig anfangen! Mit meinen ersten 24 Tuben aus dem Discounter war ich total unglücklich. Die Farben waren nach dem Trocknen blass und matt.
Also habe ich mir mittelpreisige Aquarellfarben zugelegt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Zurzeit male ich privat mit Tubenfarben von Holbein. Die Farbtöne gefallen mir sehr und die Intensität ist toll! (Update: Mittlerweile haben diese Farben preislich leider ganz schön angezogen …).
Für den Anfang reicht ein kleines Set mit Farben von Van Gogh, z. B. der Aquarellkasten im Taschenformat mit 14 Farben + Weiß* oder der Farbkasten eine Nummer größer mit 24 Näpfen*.
Mit den Van-Gogh-Farben male ich seit Jahren, kann sie für Anfänger sehr empfehlen und verwende sie deshalb auch in meinen Aquarell-Anleitungen für Anfänger. Es gibt sie in Aquarellkästen mit weniger oder mehr Farben, teils auch in Tuben. Und wer klein anfängt, kann jederzeit nachkaufen!
Gute Erfahrungen habe ich auch mit dem Einsteigerkasten von Jaxon* und Aquarellfarben von Schmincke und Derwent. Andere Aquarellkünstler empfehlen für Anfänger auch LUKAS und Pelikan.
Winsor & Newton sind bekannt als sehr hochwertige Farben. Auch von dieser Marke gibt es ein bezahlbares Einsteiger-Set*. Eigene Erfahrungen habe ich mit diesen Farben noch nicht, aber viele begeisterte Rückmeldungen dazu gesehen. UPDATE: Ich konnte nicht widerstehen und bin inzwischen stolzer Besitzer dieses kleinen Farbkastens. Ich bin begeistert 🧡 (und plane einen Blogartikel dazu)!
Wenn du mit einem Anfängerkasten startest und Spaß dran hast, kannst du – wenn möglich sogar direkt in dem Kasten – aufgebrauchte Anfängerfarben nach und nach durch hochwertigere Künstlerfarben ersetzen und so – die Kosten verteilend 😉 – umsteigen.
Ein Wort zu Aquarellkästen
Du kannst Aquarellfarben als Sammlung in fertigen Aquarellkästen kaufen. Diese sind meist aus Metall oder Kunststoff. Es gibt auch welche aus Holz. Die aus Kunststoff oder Metall sind mir lieber, da sie meist günstiger und ziemlich robust sind und Flächen zum Farbmischen mitbringen. Auf Holz geht das nicht.
Du kannst auch leere Kästen kaufen und sie nach und nach mit einzeln gekauften Farben befüllen.
Kleine Kästen sind schön praktisch, weil sie in die Handtasche oder den Rucksack passen und du überall unkompliziert damit malen kannst, z. B. auch wenn du zu Hause nur wenig Platz fürs Malen hast. Allerdings kann man darin keine zusätzlichen Farbnäpfchen einfügen. Größere Kästen sind umständlicher zu transportieren, bieten aber Platz für weitere Farben.
Es ist übrigens nicht verboten, mehrere Kästen zu haben 😄! Dann kannst du dich mit all deinen Lieblingsfarben so ausbreiten, wie es am besten für dich passt.
Brauchst du Gold- und Metallic-Farben?
Natürlich nicht. Aber du wirst sie vermutlich relativ schnell brauchen WOLLEN 😊.
Ich kann jedenfalls nicht mehr ohne und wenn ich mich im World Wide Youtube und bei Pinterest so umschaue, viele andere auch nicht …
Diese Perlfarben* (gleiche Farben in neuer Verpackung) schimmern so schön und verfeinern deine Bilder mit edlen Details und Akzenten.
Alternativen: flüssige Aquarellfarben, Aquarellbuntstifte, Aquarellmarker
Wenn du so richtig in Schwung bist, kannst du natürlich noch mehr schöne Sachen aus dem Aquarelluniversum ausprobieren, als da wären: flüssige Aquarellfarben (extrem leuchtintensiv), Aquarellbuntstifte (trocken aufmalen und dann nass vermalen) oder Aquarellmarker (wie mit Filzstiften malen und anschließend mit Wasser vermalen). Und, und, und …
Fazit: Mit diesen Aquarellfarben kannst du starten
Wenn du Anfänger bist, empfehle ich dir, klein und überschaubar zu starten, mit 6-15 halbwegs günstigen (Grund-)Farben. Am besten mit einem Einsteiger-Aquarellkasten (z. B. der Kasten von Van Gogh im Taschenformat* oder etwas größer mit 24 Farben*) mit den wichtigsten Farben und guter Qalität.
Das allein macht schon so viel Spaß und du wirst nicht von zu viel Nachdenkerei ausgebremst. Du kannst dir die Zeit geben, herauszufinden, was du magst, was du gut kannst und was du noch ausprobieren willst.
PS: Thema Aquarellfarben? Check. Brauchst du vielleicht noch mehr Infos zum Thema Aquarell-Material? Bitteschön: Aquarell-Grundausstattung – eine Übersicht.
Du hast noch Fragen?
Dann hinterlasse mir gerne unten einen Kommentar ❤ oder schreib mir an: hallo@enjoy-aquarell.de
Franziska Schwarzkopf
Beim Thema Aquarellmalen bin ich ein echter Spätzünder. Und damit lebender Beweis, dass es nie zu spät ist, mit dem Malen zu beginnen 😉.
Mit einfachen Aquarell-Tutorials und Malkursen begleite ich Hobby-Malerinnen bei ihrem Start ins Abenteuer Aquarellmalen.