Franziska malt: Geschmackssache
Stundenlang hatte ich vor mich hingemalt und dann das:
Mein Bild gefiel mir nicht 🙄.
Vor allem wohl, weil es nicht so aussah, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte.
Dabei wollte ich hier doch zeigen, wie es Schritt für Schritt entstanden ist. Aber ich fühlte mich nicht wohl damit. Also ließ ich es erst mal liegen.
Später strahlte mich der Mann an und sagte: Das ist ja spektakulär schön! (Er will es sich an die Wand hängen!)
Zwei Erkenntnisse für mich 💡:
Erstens: Eigentlich nicht neu, aber immer wieder überraschend: Die Schönheit eines Bildes liegt im Auge des Betrachters. Einer findet’s toll, ein anderer nicht. Geschmackssache.
Zweitens: Ich kann in meinem Blog nicht predigen, dass es „total okay“ ist, ein hässliches Bild zu malen (was öfter passiert, als du vielleicht denkst) – und dann kneifen.
Also, zeige ich das Bild und seine Entstehung wie geplant an dieser Stelle doch und möchte dich ermuntern, neugierig draufzuschauen und bei deinem nächsten (vielleicht) misslungenen Bild gnädig mit dir zu sein.
Das hier ist keine Mal-Anleitung, sondern ein Einblick in meine private Mal-Zeit. Wenn dich die Fotos trotzdem zum (Nach)malen inspirieren, leg los 😉!
So entstand der Wald im orangefarbenen Nebel (ja, genau, es ist keine Feuerwand 😂):
Uff. War nicht so leicht, dieses Bild herzuzeigen.
Nur mal angenommen, du hast ein (gefühlt) hässliches Bild gemalt. Erzähl mir gern in den Kommentaren, wie du damit umgehst (oder per E-Mail an: hallo@enjoy-aquarell.de). Was hilft dir da durch?
Danke fürs Lesen und bis bald ❤
Franziska
Ich kann deinen Unmut gut verstehen und nachvollziehen und ich finde es sehr schön, dass du uns an der Entstehung und deinen Gedanken dazu, teilhaben lässt.
Mir gefällt das Bild unglaublich gut. Wie bestimmt ganz vielen Betrachtern. Denn ich und die anderen, wissen nicht, was du dir vorgestellt hast. Wie das Bild letztendlich – in deiner Vorstellung und deinem Kopf – aussehen sollte. Das ist tatsächlich ein Prozess, den man erst erkennen und verstehen muss, bevor man den inneren Kritiker ausschalten und zum Schweigen bringen kann.
Mittlerweile – aber auch nicht immer – habe ich das ganz gut im Griff.
Und dein Bild spricht mich auch noch auf eine andere – persönliche – Weise an. Denn, wie du ja weißt, schreibe ich gerade an einem Fantasy Roman und da spielt Blutnebel eine Rolle. Blutnebel nennt man das Phänomen, wenn sich der Himmel in der Abend- oder Morgendämmerung so richtig rot färbt und sich das Rot im aufsteigenden Nebeldunst widerspiegelt. Ich finde, dein Bild fängt so eine Stimmung sehr schön ein!
Bunte Grüße, Heike 🙋♀️
Liebe Heike,
vielen, vielen Dank für deine lange Nachricht (und die Mühe, sie hier reinzustellen) 🧡! Ich freue mich riesig! Der Mut zu veröffentlichen hat sich allein dafür schon gelohnt 😌.
Ja, die Diskrepanz zwischen Vorstellung und fertigem Bild trägt man ja nur mit sich selbst herum. Und vergisst das oft. Wer weiß, wie viele Bilder deshalb ungesehen bleiben – schade, oder?
Witzig, Blutnebel hatte ich natürlich gar nicht gemeint 😂, aber ich finde, das passt! Es ist so schön, wie jeder etwas (anderes) in einem Bild sieht.
Und: Falls du mal Probeleser suchen solltest, stehe ich gern zur Verfügung.
Liebe Grüße von Franziska