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Aquarell, Watercolor, Wasserfarben: Was ist der Unterschied?

Farbkasten mit Deckfarben, Aquarellkasten

Du möchtest mit Aquarellfarben malen, hast euphorisch gegoogelt und bist jetzt maximal verwirrt?

Weil dir das Internet mal was von Aquarellmalerei, mal was von Watercolor und dann wieder was von Wasserfarben erzählt?

Was ist jetzt was? Und wo sind die Unterschiede?

Klären wir hier.

Wenig Zeit? Hier der schnelle Überblick:

  • Aquarellmalen und Watercolor ist das Gleiche.
  • Watercolor ist der englische Begriff für (modernes) Aquarellmalen und steht für lockeres Malen mit Aquarellfarben.
  • Wasserfarben ist ein Oberbegriff für z. B. Aquarellfarben und die Deckfarben im Schulmalkasten. Beide sind wasserlöslich.
  • Aquarellfarben und Wasserfarben im Sinne von Deckfarben sind nicht das Gleiche.
  • Möchtest du intensiv leuchtende oder transparent-duftige Bilder malen, sind Aquarellfarben die richtige Wahl. Deckfarben nicht.

Du willst es genauer wissen? Dann geht’s hier weiter 👇:

Eigentlich suche ich was mit Watercolor … bin ich hier richtig?

Ja. Bist du! (Willkommen 🧡.)

Denn Aquarellmalen und Watercolor sind praktisch das Gleiche. Die Worte „water“ und „aqua“ bedeuten beide „Wasser“. Allerdings werden die Ausdrücke sprachlich leicht unterschiedlich verwendet. Dazu gleich.

Erst mal das:

Watercolor ist zum einen der englische Begriff für Aquarell(malerei) sowie Wasserfarben und zum anderen die neue schicke Version der traditionellen Aquarellmalkunst.

Watercolor und Aquarellmalerei = Maltechnik mit Aquarellfarben

Vielleicht kennst du den berühmten „Hasen“ in klassischem Aquarell von Albrecht Dürer oder hast bei „Aquarell“ realistische, aber leicht altbackene Landschaften vor Augen?

Watercolor steht hingegen für trendige, lockere Aquarellmotive. Es ist praktisch Aquarellmalen mit einem hippen Anstrich. Der Begriff „Watercolor“ wird viel in den Social Media und im DIY-Kosmos gebraucht.

Watercolor bedeutet meist auch, dass statt komplexer Gemälde eher kleine Elemente wie Pflanzen, Blumen, Früchte, Süßigkeiten, Alltagsdinge oder Tiere kreiert werden.

Und dass besonders locker („loose“), großzügig, abstrakt, unperfekt gemalt wird.

Pink-lila Birne gemalt mit Aquarellfarben
Mein kleines Watercolor-Projekt: Birne in lila 😊

Mit Watercolor ist also sehr wohl das Malen mit Aquarellfarben gemeint, nur in einem modernen Stil. Und so schleicht sich der Begriff „Watercolor“ auch in unsere Alltagssprache ein.

Hier bei Enjoy-Aquarell spreche ich von Aquarellmalen. Vielleicht weil mir der Begriff viel länger vertraut ist. Oder weil ich nicht auf Social Media bin und daher viele Trends automatisch nicht mitmache.

Also: Wenn du „irgendwas mit Watercolor“ machen willst, bist du bei mir und anderen Aquarellkünstlern und Watercolor-Artists ebenso richtig wie beim Künstlerbedarf für Aquarellmaterial, wenn du dir passende Pinsel, Papier und Farben zulegen willst.

Und was ist damit: Sind Aquarellfarben und Wasserfarben das Gleiche?

Sprachlich schon. Im Detail in der Praxis nicht (immer).

Hä?

Dröseln wir das mal auf:

Das haben Aquarellfarben und Wasserfarben gemeinsam

„Wasserfarben“ ist ein Oberbegriff und umfasst Aquarellfarben und die Wasserfarben, aka Deckfarben, im Schulfarbkasten (den du vielleicht noch von früher oder von deinen Kindern kennst).

Wasserfarben sind wasserlösliche Farben, vermischt mit Bindemitteln und mehr oder weniger Füllstoffen. Sie werden fürs Malen mit Wasser gemischt und mit einem Pinsel (meist) auf Papier aufgetragen.

Schulfarbkasten mit Deckfarben, Aquarellkasten, 2 Pinsel
Links: Schulmalkasten mit Wasserfarben/Deckfarben. Rechts: Wasserfarben/Aquarellfarben.

So viel zu den Gemeinsamkeiten.

Und hier trennen sich Aquarellfarben von den Wasserfarben:

Die Unterschiede zwischen Aquarellfarben und Wasserfarben

Beide Farbarten bestehen aus teils verschiedenen Zutaten. Das merkst du an der unterschiedlichen Qualität und auch direkt beim Malen bzw. daran, wie die trockenen Farben später aussehen.

Deckfarben:

  • enthalten weniger Farbpigmente, meist mit geringerer Qualität
  • enthalten zusätzliche Füllstoffe, die die Qualität weiter mindern können
  • leuchten nicht so intensiv, sind meist deckend und trocknen kreidig auf
  • fließen nicht so gut wie Aquarellfarben und eignen sich weniger für Farbverläufe

Aquarellfarben:

  • enthalten viele hochwertige Farbpigmente, die gut löslich sind
  • mit Wasser vermischt, kannst du damit viele helle und dunkle Nuancen malen
  • leuchten herrlich, können zart und transparent wirken (je nach Menge des beigemischten Wassers)
  • lassen sich leicht und geschmeidig auftragen
  • sind optimal für spektakuläre Farbverläufe
Farbtests auf Aquarellpapier mit Wasserfarben und Aquarellfarben
Links: Deckfarben aus Schulmalkasten. Rechts: Aquarellfarben aus Pocketkasten von Van Gogh.

Auch interessant: Mit Deckfarben kannst du auf normalem, dünneren Papier malen. Mit Aquarellfarben nur auf dickerem, saugfähigen Papier (idealerweise mit Baumwolle!).

Farben hin oder her – fang heute mit Malen an 😊

Malen kannst du natürlich mit Aquarellfarben und mit Deckfarben.

Wenn du spontan malen willst, aber nur den Schulkasten griffbereit hast, fang an! Auch damit kann das Malen viel Spaß machen. Und du findest raus, ob es was für dich ist.

Wenn du intensiv leuchtende oder transparente Aquarellbilder malen willst, solltest du dich für richtige Aquarellfarben entscheiden.

Der Unterschied ist verblüffend und eröffnet ganz neue kreative Mal-Welten.

Hab ganz viel Freude beim Probieren, Spielen, Malen 🎨!

Jetzt sofort losmalen?
Dann bitte hier lang: zu den kostenlosen Aquarell-Anleitungen

Franziska von Enjoy-Aquarell

Franziska Schwarzkopf

Beim Thema Aquarellmalen bin ich ein echter Spätzünder. Und damit lebender Beweis, dass es nie zu spät ist, mit dem Malen zu beginnen 😉.

Mit einfachen Tutorials und Malkursen begleite ich Hobby-Malerinnen bei ihrer bunten Aquarell-Reise.

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