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Aquarellmalen: Zubehör und Extras

Aquarellmalen - Zubehör und Extras

Zum Aquarellmalen gehören gutes Aquarellpapier, brauchbare Aquarellpinsel und ordentliche Aquarellfarbe. Ein paar Dinge kommen noch dazu, die du fürs Malen benötigst – manche unbedingt (Wasserbecher, Papiertuch …), manche vielleicht und manche für Extra-Spaß. Salz, Folie, Strohhalm? Kannst du beim Aquarellmalen auch gut gebrauchen 😊.

Das sind die wichtigen Sachen, die du auf jeden Fall oder ziemlich sicher zum Malen brauchst:

Wasserbecher/-gläser

Das hast du dir wohl schon gedacht … Am besten immer zwei. Eins für sauberes Wasser, mit dem du dein Papier (zwischendurch) anfeuchten kannst. Und eins, in dem du deinen Pinsel auswäschst.

Wenn du an einem größeren Werk sitzt, wirst du das Wasser auch mal austauschen müssen (für Ungeduldige: Wasserflasche und weitere Gläser/Becher am Malplatz deponieren 😉).

Sprühflasche

Bevor du mit Malen anfängst, aktivierst du die Aquarellfarben mit Wasser und löst sie somit an. Dafür kannst du mit dem Pinsel ein paar Tropfen in die Näpfe geben. Oder mit einer kleinen Sprühflasche (gibt’s in der Drogerie) die Farben mit Wasser ansprühen.

Eine Sprühflasche kannst du auch benutzen, um einen Farbauftrag direkt auf dem Papier nass zu sprühen und die Farben dann durch Kippen des Blatts stark verlaufen zu lassen.

Washi-Tape/Klebeband und Pappunterlage

Gerade wenn du mit viel Farbe und Wasser malst und nicht einen rundum verleimten Block benutzt, ist es sinnvoll, das Papier festzukleben. Denn es wellt sich beim Malen (ja, mitunter auch das besonders dicke und gute …). Außerdem gibt es einen schönen weißen Rand, wenn man das Klebeband hinterher wieder abzieht.

Es eignet sich einfaches Washi-Tape oder ähnliches namenloses Klebeband (z. B. aus dem Ein-Euro-Laden). Ich benutze auch gern sensitives Malerkreppband aus dem Baumarkt.

Das Papier klebst du auf eine flache Unterlage, z. B. die Papprückwand von einem aufgebrauchten Mal- oder Zeichenblock. Auf den Tisch kleben ginge auch, aber dann kannst du das Malpapier nicht mehr drehen. Und drehen erleichtert oft das Malen an bestimmten Stellen, da kommst du dann besser dran.

Auch könntest du ein großes Blatt mit Klebeband in kleinere Abschnitte einteilen, so dass du mehrere Motive auf ein Blatt malen kannst.

Aquarellpapier auf Unterlage aufgeklebt
Aquarellpapier auf Pappe geklebt
Aquarellpapier mit Klebeband unterteilt
Mehrere Abschnitte auf Aquarellpapier-Block

Wenn du das Klebeband am Ende abziehst, dann schön langsam und immer vom Bild weg. Wenn es zu fest klebt, kann es Papier mitreißen. Dann kannst du es mit einem Fön vorsichtig anwärmen und danach abziehen. Das sollte Schäden am Papier vermeiden.

Papierschneider

Wenn du kein ganzes großes Blatt bemalen willst, sondern lieber kleine Papierstücke, zerschneide einfach dein Aquarellpapier. So kannst du zahlreiche Motive malen und dein Papier optimal ausnutzen.

Um das dicke Aquarellpapier sauber in ansehnliche Stücke zu schneiden, benutze ich gern einen Papierschneider 👇:

Papierschneidegerät und zwei Stück zerschnittenes Papier
Mit dem Papierschneider schnell und einfach Aquarellpapier zerschneiden.

Papiertuch

Um den nassen Pinsel beim Malen zwischendurch abzutupfen und abzulegen. Dafür eignet sich Papier von der Küchenrolle sehr gut.

Weiches Papiertuch

Ich hab immer noch ein zweites Papiertuch dabei, mit dem ich Wasser und ein Zuviel an Farbe direkt vom Malblatt abtupfen kann. Dafür nutze ich statt des groben Küchentuchs gern Kosmetiktücher aus einem Pappspender. Die sind schön weich und du kannst kleine Stellen sanft trockentupfen oder Farbe vom Papier abnehmen.

Bleistift und Knetradiergummi

Den Bleistift brauchst du, wenn du zuerst eine (mehr oder weniger detaillierte) Skizze zeichnen möchtest. Für eine Vorzeichnung fürs Aquarell eignen sich mittelharte (HB oder F) und weiche Bleistifte (B, 2B). Damit die Linien später nicht durch die zarten Aquarellfarben scheinen, kannst du sie vor dem eigentlichen Malen so weit wie möglich wegradieren. Und zwar mit einem Knetradiergummi.

So ein Knetradiergummi ist ideal für Aquarellpapier, weil er Bleistiftlinien ganz weich und ohne Fussel abnimmt. So beschädigt er die Papieroberfläche nicht. Man kann ihn in alle Formen zurechtkneten, auch in ganz kleine, fast spitze. Damit kann man dann winzige Bleistiftstriche oder -punkte wegradieren.

Fineliner oder Gel-Stifte

Machen noch mehr aus deinen Bildern: schwarze, weiße und goldene Fineliner oder Gel-Stifte mit eher feinen Spitzen. Idealerweise wasserfeste. Denn so kann man auf einem Aquarellbild später noch mal mit Aquarellfarben draufmalen, ohne dass sich die dort mit Finelinern gezeichneten Linien wieder auflösen.

Weiße Gouache-Farbe

Oder weiße Acrylfarbe. Oder einfache weiße Deckfarbe (die ist deutlich günstiger als weiße Gouache-Farbe). Mit Weiß kannst du hinterher noch helle Highlights und Lichtpunkte in dein Bild setzen. Oder ganze Galaxien mit Sternen versehen.


Dann gibt’s noch Dinge, die du nicht zwingend brauchst. Manche davon hast du schon da (in Küche oder Bad 😊). Diese Sachen machen aus der „klassischen“ Aquarellmalerei ein modernes Hobby mit hohem Spielfaktor:

Mischpalette

Wenn du mehr Abwechslung bei deinen Farben haben möchtest, wirst du irgendwann anfangen sie zu mischen. Dann reichen die Mischfächer in den Farbkästen manchmal nicht mehr aus und du kannst eine zusätzliche Palette gut gebrauchen.

Ich empfehle eine weiße Palette, möglichst aus Keramik oder Porzellan. In bunten oder gemusterten Paletten kannst du nicht so gut erkennen, ob deine Farbe schon so ist, wie du sie haben willst. In Kunststoffpaletten zieht die Farbe meist ein und verfärbt die Palette. Geht natürlich erst mal trotzdem, genauso wie ein (heller) Teller.

Mischpalette für Aquarellfarben
Weiße Keramik-Mischpalette für Aquarellfarben

POSCA-Stifte

Die benutze ich nicht ständig, aber wenn, dann mit größter (kindlicher) Freude. Ich hab sie in allen Farben. Natürlich auch in schwarz, weiß und gold. Es macht so Laune, Donuts mit gelben, blauen und pinkfarbenen Streuseln oder eine grüne Wiese mit kunterbunten Blumen zu betupfen.

Buntstifte

Mit Buntstiften kannst du Aquarellfarben deckend übermalen und so einzelne Flächen farblich hervorheben und das Bild weiter variieren. Dafür eignen sich Buntstifte am besten, die deckend, weich und matt auftragen, z. B. die von Derwent Coloursoft.

Zahnbürste

Nein, du sollst dir nicht beim Malen die Zähne putzen … Deine Zahnbürste kann noch mehr als Zähne saubermachen. Mit der Zahnbürste kannst du wunderbar Farbspritzer über dein ganzes Papier (und rundrum auf dem Tisch, Tipp: großflächige Unterlage 😊) verteilen, zum Beispiel um Sterne auf einen Nachthimmel zu „malen“.

Masking-Fluid

Ist ein Zauberzeugs. Das gibt es in Fläschchen und als eine Art Stift. Du trägst es auf dein Papier auf, lässt es trocknen. Dann malst du mit den Aquarellfarben drüber und wenn die wiederum trocken sind, knibbelst du das Zeug wieder ab. So kannst du weiße Linien oder Formen stehen lassen, die du nachträglich auch noch bearbeiten kannst.

Ich benutze es eher wenig, mir trocknet die Flüssigkeit in der Flasche und in den Masking-Fluid-Stiften immer schnell ein und dann male ich doch meistens Motive, für die ich das Fluid nicht brauche.

Salz

Mit Salz kannst du wunderschöne, bizarre Muster in deine Aquarellfarbe zaubern. Man streut es in die feuchte Farbe, wo es die Pigmente in kristallin wirkende Formen verdrängt. Nach dem Trocknen wischt man die Salzkörner vorsichtig vom Blatt und kann sich über den abgefahrenen Effekt freuen. Wird gern in abstrakten Motiven verwendet.

Frischhaltefolie

Die macht ähnlich bizarre Muster wie Salz. Man legt sie auf die feuchte Farbe, aber nicht glatt, sondern schiebt sie überall etwas zusammen. Wo die Falten oder Flächen aufliegen, trocknet die Farbe dann anders an. Mit so einem Muster kann man prima z. B. abstrakte Landschaften gestalten.

Aquarellbild mit Salz-Effekt
Salz im Aquarellbild
Aquarellbild mit Frischaltefolie-Effekt
Aquarellbild mit Frischhaltefolie-Effekt

Q-Tips

Ja, genau. Die Dinger, mit denen sich normale Leute die Ohren saubermachen 😀. Aber wenn man sie in Farbe tunkt und dann aufs Papier tupft, kann man in vereinfachter Form zum Beispiel Laub oder Blüten darstellen. Sehr simpel und dadurch sehr entspannend.

Naturschwämmchen

Die kleinen Schwämme mit den feinen und unregelmäßigen Poren sind ideal, wenn man Strukturen in Sand, Stein oder ähnliches einbringen will. Außerdem kann man damit eine Menge Laub an Bäumen oder Sträuchern produzieren.

(Zerschnittene) Plastikkarte

Mit den kleinen Stückchen von alten Mitgliedskarten oder Ausweiskärtchen oder ähnlichem kannst du schöne Strukturen z. B. in Fels einarbeiten. Oder in eher abstrakten Bildern auch Gebäude darstellen.

Aquarellbild mit Plastikkarten-Effekt
Plastikkarten-Effekt in den Bergen/Felsen

Strohhalm

Mit einem Strohhalm kann man pustend nasse Farbe auf dem Papier verteilen. Viel Kontrolle hat man beim Pusten nicht, aber wenn du das öfter machst, schaffst du es vielleicht, z. B. einen Baum mit bizarren Ästen hinzupusten. Ein Beispiel für einen Baum, gepustet mit Strohhalm 😄, findest du hier.

Ansonsten kannst du auch einfach fröhlich Farbe über das Blatt blasen und hinterher behaupten, das soll genauso sein. Mit dem Pinsel oder den Finelinern kannst du nachträglich weitere Muster und Linien hinzufügen. Have Fun!

Backpapier

Backpapier hättest du wahrscheinlich auch nicht im Bereich „Maluntensilien“ verortet. Aber auch mit Backpapier kann man schöne Effekte erzielen. Du knüllst es zusammen, tunkst es in Farbe und los geht’s. Ich hab mit Backpapier die rosa und pinkfarbene Baumkrone eines blühenden Kirschbaums „gemalt“.

Aquarellbild mit Backpapier-Effekt

Du möchtest mit Aquarellfarben malen, stehst aber noch ganz am Anfang? Dann schau mal auf diese Übersicht für deine erste Aquarell-Grundausstattung.

Benutzt du noch was anderes Spannendes, um deine Bilder interessant und besonders zu machen? Um Spaß und Abwechslung ins Malen zu bringen?
Das interessiert mich! Hinterlass mir gern unten einen Kommentar ❤ oder schreib mir an: hallo@enjoy-aquarell.de

Franziska von Enjoy-Aquarell

Franziska Schwarzkopf

Beim Thema Aquarellmalen bin ich ein echter Spätzünder. Und damit lebender Beweis, dass es nie zu spät ist, mit dem Malen zu beginnen 😉.

Mit einfachen Aquarell-Tutorials und Malkursen begleite ich Hobby-Malerinnen bei ihrem Start ins Abenteuer Aquarellmalen.

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